Behandlung des Stimm- und Atemapparats
Nehmen wir das Beispiel: häufiges, ununterdrückbares Räuspern. Klingt erst mal harmlos. Kann aber sehr störend und ein Hinweis auf eine dahinterstehende Erkrankung sein. Vor allem, wenn Du Redner, Sänger, Schauspieler, Sprecher oder Lehrer bist. Schließlich führt das Räuspern, bei dem durch Druck Luft nach oben gepresst wird, dauerhaft zu einer Reizung der beteiligten Gefäßwände. Der beim Räuspern entstehende kräftige Luftzug schleudert zwar störendes Sekret und Fremdkörper weg. Geschieht dies häufiger, bringt es nur kurzzeitig Erleichterung. Denn die Reizungen, die dabei an Schleimhaut, Kehlkopf und Stimmlippen entstehen, setzen einen ungesunden Kreislauf in Gang. Auch bei anderen Beschwerden des Sprech- und Atemapparates, wie z.B. der Veränderung der Stimmlage weiß der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde nicht immer weiter. Was nun?
Wichtig ist es, die Ursache zu finden. Es könnte eine Wirbeltorsion dahinter stecken oder eine gestauchte Speiseröhre. Kehlkopfveränderungen oder raumfordernde Prozesse könnten zu Beschwerden des Stimmapparates führen. Schließlich sind reizende Faktoren wie Rauch, kalte Luft, saure Lebensmittel oder ein Reflux mögliche Ursachen. Natürlich spielen auch mental-emotionale Faktoren eine Rolle, denn der Halsbereich stellt die Verbindung zwischen Kopf und Körper her. Mitunter sind aber auch Fehlstellungen des Kiefers oder anderer Gelenke beteiligt, die zu einem Zug führen, der eine Fehlstellung im Hals nach sich zieht. Der Spasmus von Gesichtsmuskeln oder -faszien wäre ebenfalls zu überprüfen. Die Einnahme bestimmter Medikamente wie ACE-Hemmer, Beta-Blocker oder Schmerz- und Rheumamittel führen meist zu einer trockenen Kehle. Bei vielen Patienten ist eine Schilddrüsenfehlfunktion Grund für ihre Beschwerden. Auch schon mal an eine Allergie gedacht? Oder eine Schimmelpilzbelastung in bestimmten Räumen? Dies sind nur einige wenige Ursachen.
Wie kann Osteopathie oder Naturheilkunde helfen? Die Naturheilkunde kennt Homöopathika und wirkungsvolle Mittel aus der Pflanzenheilkunde, die wirklich gut helfen. Bei emotionalen Ursachen führen Essenzen z.B. Bach-Blüten zu Linderung. Ganz wichtig ist die Suche nach Blockaden. Hier setzt die Osteopathie an. Eine sanfte Dehnung der Speiseröhre oder die Mobilisation des Kehlkopfes führt bei den meisten Patienten zu Beschwerdefreiheit. Atlaskorrektur, craniosacrale Techniken sowie die Behandlung bestimmter Gesichts- und Halsmuskulatur und -faszien werden unternommen. Auch die Halswirbelsäule sollte mitbehandelt werden. Aber nicht nur die: zu einer umfassenden Diagnostik gehört ebenso die Untersuchung der Kiefergelenkstellung sowie aller anderen wichtigen Gelenke wie z.B. des Beckens. Schließlich können Störherde, Narben, Verklebungen von Organen oder anderen Geweben untersucht werden, die faszial für eine Dysfunktion im Halsbereich verantwortlich sein können.
First Aid. Kein Pfefferminz, keine reizenden ätherischen Öle, keine Kamille, sie trocknet die Schleimhäute eher aus. Trink viel lauwarme Getränke und vermeide eine Reizung durch zu kalte oder heiße Getränke. Atme durch die Nase. Versuche Dein Empfinden vom Hals wegzulenken, indem Du Dich auf etwas anderes konzentrierst.